Collection: Bactéries d'engrais

Mikrobiologische Düngung

In Böden mit durchschnittlicher Nährstoffversorgung sind in den oberen Bodenschichten (bis 30 cm Tiefe) je Hektar rund 5.000 bis 7.000 kg Phosphor und 50.000 bis 90.000 kg Kalium gespeichert. Diese Nährstoffe sind fest im Boden gebunden, nahezu unbeweglich und werden nicht ausgewaschen. Die Mineralisation dieser großen Bodenspeicher erfolgt durch Bodenlebewesen.

Genau hier setzt die mikrobiologische Düngung an: Die Symbiose zwischen Mikroorganismen und Pflanzen zur Nährstoffaufnahme ist ein natürlicher Vorgang. Es handelt sich um ein klassisches Win-win-Prinzip – beide Partner profitieren voneinander. Dieses Wissen ist in der deutschen Landwirtschaft bislang wenig verbreitet. Stattdessen hat sich der Einsatz von Kunstdünger etabliert. Aufgrund der negativen Auswirkungen dieser Düngemethode auf Umwelt und Grundwasser sind neue Lösungen gefragt.

Düngebakterien tauschen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK) gegen Zucker, den sie von den Pflanzen erhalten. Dabei kommt es nicht zu einer Anreicherung der Nährstoffe in der Bodenlösung – eine Bilanzierung der Nährstoffmengen ist daher nicht erforderlich.

Der Stoffwechsel von Pflanzen und Bakterien ist temperaturabhängig. Mit Einsetzen der Bodengare im Frühjahr steigt die bakterielle Aktivität exponentiell mit der Temperatur an. Das führt zu einer sehr gleichmäßigen und bedarfsgerechten Nährstoffversorgung.

Im Qualitätsweinbau wird häufig auf eine mineralische Düngung verzichtet. Düngebakterien bieten hier eine ideale Möglichkeit, hohe Produktqualität mit einer nachhaltigen Nährstoffversorgung zu verbinden. Eine regelmäßige Anwendung stimuliert die Bodenbiologie und fördert die Bildung einer stabilen Symbiose. Praxisversuche zeigen, dass sich mit jeder Anwendung zunehmend mehr Nährstoffe einsparen lassen.

Für Biobetriebe bieten die Bakterien eine kostengünstige Alternative, um die eingeschränkte Nutzung organischer Dünger zu kompensieren.

Bei Fragen zu diesem spannenden Thema beraten wir Sie gerne.

Rote Gebiete 

Um das Grundwasser vor weiteren Nitratbelastungen zu schützen, sind viele Regionen aufgefordert, den Einsatz von Nitrat zu reduzieren. In diesen Gebieten bietet die mikrobiologische Düngung eine vielversprechende Möglichkeit, Erträge zu sichern und gleichzeitig das Grundwasser nicht mit Nitrat zu belasten.

Der Nährstoffaustausch zwischen Bodenbakterien und Pflanzenwurzeln stellt keine Belastung für das Grundwasser dar. Die dabei mobilisierten Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK) sind zudem nicht in der Düngebilanz aufzuführen.